Alnus begleitet Konzept für einen naturverträglichen Hochwasserschutz an der Oder

Die laufenden Negativ-Nachrichten über die Ausbaupläne der Oder wurden nun unterbrochen von einem Lichtblick für den Erhalt der Oder als lebendigen frei fließenden Fluss. Am 20.6. wurden in Slubice zwei Gutachten vorgestellt, die den Nutzen von zwei Planungen für den Hochwasserschutz stark anzweifeln lassen. Zum einen das Stromregulierungskonzept des Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Eberswalde und zum anderen den Umbau des polnischen Zwischenoderlandes in einen Flutpolder, als als Teil des Weltbankprojektes zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an Oder und Weichsel. Die Gutachten zeigen, dass beide Projekte anstatt den Hochwasserschutz zu verbessern, die Hochwassergefahr sogar erhöhen. Außerdem würden wertvolle Auen- und Uferbereiche, die sich in den letzten 70 Jahren zu wichtigen Lebensräumen für Flora und Fauna entwickelt haben, zerstört werden.

Momentan herrscht Krisenstimmung bei den Wasserverwaltungen, weil die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen wegen unterschiedlichen Ausbauvorstellung (Stromregulierungskonzept <-> Weltbankprojekt) eingefroren ist. Außerdem ist Sweco, das Consulting-Unternehmen für die Ausführung des Weltbankprojektes, in einer eigenen Studie zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie das Gutachten der Umweltverbände. Wo Hochwasserschutz drauf steht ist also kein Hochwasserschutz drin, somit muss die Weltbank ihre Finanzierung überprüfen. Der richtige Moment für die Umweltschützer ein naturverträgliches Konzept vorzustellen. Der Alnus hat sich mit deutsch-polnischen Paddeltouren dafür eingesetzt. Mehr Informationen in der Pressemitteilung des Deutschen Naturschutzrings (DNR): https://www.dnr.de/presse/pressemitteilungen/pm-2018/umweltverbaende-kritisieren-deutsch-polnische-plaene-zum-hochwasserschutz-an-der-oder/

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Thema: Gewässer

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