Bereits seit vielen Jahrzehnten wird im Choriner Wald mit anschaulichem Erfolg naturgemäße Waldbewirtschaftung praktiziert. Schon früh wurde dort erkannt, dass auch aus forstwirtschaftlicher Sicht der Schutz und das Revitalisieren von Waldmooren eine der effektivsten Maßnahmen ist, um den Wald resilienter gegenüber zukünftigen klimatischen Herausforderungen zu machen. Mit der Auszeichnung als Wald des Jahres 2023 wird dieser Einsatz nun ein weiteres Mal gewürdigt. Um den hier gewonnenen reichen Erfahrungsschatz auch an zukünftige waldbewirtschaftende Generationen weiterzugeben, fand unter dem Motto “Waldmoore erkennen, lesen und schützen lernen” am 28.6.2023 eine Exkursionen mit etwa 20 Studierenden der ANW Hochschulgruppe Eberswalde zu den Mooren im Choriner Wald statt.
©Oliver Brauner
Nach einer etwas beschwerlichen Anfahrt über Berg, Tal und reichlich Kopfsteinpflaster konnten die Studis vor Ort -im Moor- verstehen lernen, dass Waldmoore nicht nur Lebensraum besonderer Tier- und Pflanzenarten sind, sondern als Schwämme in der Landschaft, Kohlenstoffsenken und Regulatoren des Landschaftswasserhaushaltes auch unschätzbar wertvolle Ökosystemdienstleistungen für uns Menschen erbringen.
Doch was könnte diese Leistungen von Waldmooren verständlicher veranschaulichen als mit Gummistiefeln ausgestattet und mit einer ordentlichen Priese Autan in der Nase die Wasserspeicherfähigkeit von Torfmoosen und die vielfältige Schichtenabfolge der viele Meter dicken Torfe selbst zu erleben.
©Lukas Erdmann
Dank der Organisation durch die ANW HS-Gruppe, der sehr eindrücklichen Erzählungen von Revierförster Stefan Kruppke und der Exkursionsbegleitung durch den Alnus e.V. hatten die Studis die Möglichkeit sowohl ein Verständnis für die waldbaulichen Maßnahmen in Mooreinzugsgebieten zu erlangen als auch die verschiedenen moorökologischen Aspektes des Schutzes und der Revitalisierung von Waldmooren kennenzulernen.
©Lukas Erdmann