Ist das Kunst oder kann das weg…?

… es ist Natur!

Was manchmal aussieht wie unordentlich, kann mitunter seinen Zweck haben! Fledermäuse, Bienen, Zauneidechsen, Igel und viele mehr haben in unseren “aufgeräumten” Gärten und auf versiegelten Parkplätzen, zwischen Garagen, Wäscheplätzen und Müllcontainern kaum mehr Platz und Möglichkeit Quartier zu nehmen. Dabei können gerade Gärten und kleine Grünflächen die biologische Vielfalt in der Stadt bereichern. Die Nachtigall und Sprosser sind so zum Beispiel an die Gebüsche gebunden, die über 90% Deckung bieten, also kaum Licht den Boden erreicht. Zwei solche “unordentlichen” Ecken gibt es z.B. in der Raumer Straße. Jedes Jahr kommen die Anwohner so in den Genuß (Geschmackssache) des einmaligen Gesanges. Fledermäuse übertagen in Mauerritzen, Baumhöhlen, auf Dachböden und in Kellern. Durch die energetische Sanierung vieler alter Häuser fallen viele dieser Rückzugsmöglichkeiten weg.

Ich wünsche mir, dass wir unsere Augen öffnen, über den Schatten des Ordnungswahns springen und die Schönheit und den Nutzen dieser kleinen Strukturen sehen. Es gibt nichts Schöneres als einen unaufgeräumten, alten und schiefen Holzschuppen im Hinterhof – auf dem das Moos wächst, die Katze döst und in dem über Winter all die Spinnen, Asseln und Käfer Unterschlupf finden, die uns im Sommer helfen die Mücken in Schach zu halten und unser Obst und Gemüse vor Schädlingen schützen.

Wenn ich mich recht erinnere sind es auch genau die Orte, die mich als Kind magisch angezogen haben, die Schauplatz meiner Phantasie waren, an die ich stundenlang zum Spielen verschwunden, an denen ich meine größten Schätze gefunden (Omas alte Hackenschuhe) und versteckt habe (Schokoladenosterhase). Wie wär´s mit einem “artgerechten” Leben für Kinder und Erwachsene?

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